Zukunft erleben beim NTS SUPERFORUM
Beim diesjährigen Superforum in Bozen lag der Fokus auf IT-Zukunftsthemen. Unter dem Titel IT QUANTUM ERA beleuchteten hochkarätige Speaker aktuelle Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz und Quantentechnologie.
Agostino Santoni von Cisco gab spannende Einblicke in die Cisco-Strategie für eine AI-getriebene Zukunft. Thomas Plückebaum zeigte auf, wie KI und Hochleistungsnetze konkrete Potenziale für Südtirol schaffen. Matteo Flora ergänzte mit einer kritischen Perspektive auf Ethik, Kommunikation und Verantwortung im Umgang mit AI. Als Extrembergsteigerin wies Tamara Lunger, The Soul Mountaineer, darauf hin, wie entscheidend Balance ist. Nicht nur in den Bergen, sondern auch im Business.
Ciao a tutti
Gastgeber und Sales Director von NTS Italia, Matthias Ploner, begrüßte rund 150 Gäste im stimmungsvollen Ambiente von Schloss Maretsch in Bozen. Mit sympathischen Eröffnungsworten warf er einen Blick zurück auf die Entwicklung von NTS, gab einen Ausblick auf die Zukunft der IT und spannte dabei den Bogen bis hin zur Quantentechnologie. Anschließend hieß auch Alexander Albler, CEO und Miteigentümer von NTS, die Gäste herzlich willkommen. Mit spürbarer Freude erinnerte er daran, dass NTS vor über 14 Jahren den Schritt nach Italien gewagt hat und heute mit einem starken Team erfolgreich im italienischen Markt verankert ist.
Ohne Datenstrategie keine KI
Agostino Santoni, Senior Vice President South EMEA bei Cisco, gewährte spannende Einblicke in die strategische Ausrichtung des Technologiekonzerns im Zeitalter Künstlicher Intelligenz. Santoni zeigte auf, woran Cisco aktuell arbeitet und welchen Herausforderungen sich das Unternehmen stellt, etwa beim sicheren Zugang zu KI, beim Ausbau von Cybertechnologien oder beim Thema Nachhaltigkeit. „Der technologische Fortschritt, den wir gerade erleben, ist beispiellos und wird die Gesellschaft nachhaltig verändern.” Ein Beispiel für die Potenziale: Was früher 2.500 Jahre gedauert hätte, kann heute mithilfe von Quantum Computing in einer Minute berechnet werden.
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel zum Thema energieeffiziente KI-Infrastruktur: Cisco setzt in der Servertechnologie auf innovative Kühlung, unter anderem in der Bankenbranche erfolgreich angewandt. Server werden in Öl getaucht, um Prozesse energieeffizienter zu gestalten.
Abschließend spricht Agostino Santoni über Splunk, für ihn das „Nirvana“ moderner Datenanalyse. Er betont, dass es ohne Datenstrategie keine erfolgreichen KI-Projekte geben kann. Cisco und Splunk schaffen gemeinsam Infrastrukturen, die eine effiziente und skalierbare Implementierung von KI überhaupt erst möglich machen. Denn KI bringt nicht nur mehr Rechenleistung ins Spiel, sie verlangt auch, dass aus Daten echter Mehrwert generiert wird. Dabei wird oft unterschätzt, wie wichtig die passende Transportkapazität zur Rechenleistung ist.
„Heute bedeutet Technologie-Entwicklung nicht nur die Entwicklung von Features. Es geht um Datenhoheit.”
Agostino Santoni Senior Vice President, South EMEA CiscoSüdtirols digitale Zukunft
Thomas Plückebaum, Senior Advisor bei WIK-Consult, richtete den Blick gezielt auf die Region Südtirol und zeigte auf, welches Potenzial Terabitnetze in Südtirol entfalten können. Dabei betonte er die Bedeutung eines durchdachten und verantwortungsvollen Technologieeinsatzes. Viele Anwender wüssten gar nicht, wo sich die eigentlichen „Rechenelemente“ befinden oder wie sie im Hintergrund miteinander agieren – vieles geschehe unsichtbar in der Cloud und könne sich dynamisch verändern. Sein Fazit: Südtirol ist technologisch gut aufgestellt, mit zukunftsweisenden, sicheren Plattformen, die den Wandel aktiv mitgestalten können.

„Seien Sie bei Künstlicher Intelligenz vorsichtig, was sie kann oder nicht kann.”
Thomas Plückebaum Senior Advisor, WIK-ConsultSono Matteo
Matteo Flora, Adjunct Professor für AI & Superintelligence Safety, rückte in seinem Vortrag die ethischen Herausforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt. Anhand konkreter Beispiele zeigte er auf, wie leicht KI-generierter Content manipulativ oder sogar gefährlich werden kann. So schilderte er etwa einen Fall, bei dem eine täuschend echte, bekannte italienische Stimme per Conversational AI einen Anrufer in ein Gespräch über Kryptowährungen verwickelt.
Auch die Möglichkeiten und Risiken der Bildgenerierung waren Thema: KI kann heute Inhalte erschaffen, die kaum noch von der Realität zu unterscheiden sind, mit enormem Potenzial, aber ebenso großer Verantwortung. Besonders eindrücklich ein Beispiel aus der Arbeitswelt. Bei Shopify etwa wurde per Rundschreiben darauf hingewiesen, dass Mitarbeitende belegen müssen, warum eine Aufgabe nicht besser von einem KI-Agenten erledigt werden kann. KI wird hier zum Maßstab menschlicher Leistung.
Flora führte auch die sogenannten „Me-Maw Problems“ an. Fälle, in denen Chatbots über Umwege Rezepte zur Herstellung gefährlicher Substanzen wie etwa Nervengas liefern. Trotz Schutzmechanismen lassen sich viele Systeme durch geschickte Gesprächsführung umgehen. Ein beunruhigender Aspekt in der Diskussion um AI Safety: “Shit in, Shit out. Ganz einfach. Wenn ich die Maschine so füttere, kommt das raus.”
„Wir erleben die erste industrielle Revolution, die Menschen betreffen wird, die in Büros arbeiten.”
Matteo Flora Adjunct ProfessorThe Soul Mountaineer
Tamara Lunger, Extrembergsteigerin und „The Soul Mountaineer“, sorgte für einen emotionalen Perspektivwechsel. Sie sprach über die Kraft der Balance zwischen Leistung und Achtsamkeit, zwischen Gipfeln und Rückzugsorten.
„Hör auf Deine Intution. Diese Stimme haben wir alle. Gratis.”
Tamara Lunger ExtrembergsteigerinSeit ihrer Kindheit ist sie es gewohnt, sich Herausforderungen zu stellen. Leistung und Gegenwind gehören für sie einfach dazu. Mit 12 Jahren fasste sie den Entschluss, dass die Berge ihr Leben prägen werden und hatte den Traum, eines Tages einen Achttausender zu besteigen. 2009 startete sie ihre erste Expedition und wusste sofort: Hier gehöre ich hin. Es folgten zahlreiche weitere Touren, darunter der K2, ein Meilenstein in ihrer beeindruckenden Bergsteigerkarriere. 2021 kehrt sie für ein außergewöhnliches Projekt zurück: Die erste Winterbesteigung des K2. Während zehn nepalesische Bergsteiger tatsächlich den Gipfel erreichen und Geschichte schreiben, wird Tamaras Expedition von Tragödien überschattet. Ihr Teamkollege Sergi Mingote stürzt tödlich ab. Diese schweren Verluste erschüttern sie zutiefst. Tamara Lunger zieht sich daraufhin bewusst zurück – sie nimmt Abstand vom Winterbergsteigen, um das Erlebte zu verarbeiten und neu zu reflektieren, was Bergsteigen für sie bedeutet.
