Cloud Native mit VMware Tanzu & NTS

Bereits seit mehreren Jahren findet im Bereich Applikationsentwicklung und -betrieb ein großer Umbruch statt. Sich ständig ändernde Marktgegebenheiten verlangen nach immer kürzeren Entwicklungs- und Releasezyklen, welche Unternehmen vor enorme Herausforderungen stellen.

Um auf diese stetig wachsenden Anforderungen zu reagieren, geht der Trend weg von monolithischen Software-Architekturen, hin zu modularen und skalierbaren Micro-Services. Flexibilität und Unabhängigkeit von der Infrastruktur spielen dabei eine herausragende Rolle, um diese Applikationen schnell zur Verfügung zu stellen und sicher betreiben zu können. Klassische Data Center-Infrastrukturen können mit dieser Schnelllebigkeit oft nicht mehr mithalten.

Die technische Grundlage für diese Art des Applikations-Betriebs bildet dabei die Container-Technologie. In Container „verpackte“ Applikationen teilen sich einen Betriebssystemkern und bringen ihre individuellen Abhängigkeiten selbst mit. Sie sind dadurch unabhängig voneinander und ein paralleler, effizienter Betrieb von vielen Applikation auf nur einem Host sind problemlos möglich. Zudem sind Container „Cloud Native“, können also sowohl in virtualisierten on-premise Umgebungen als auch in der Cloud ohne aufwendige Anpassungen betrieben, sowie hin- und her verschoben werden. Zur Orchestrierung von hunderten- oder gar tausenden Containern über Host- und Cloud-Grenzen hinweg, hat sich Kubernetes (kurz „K8s“), ein ursprünglich von Google ins Leben gerufenes OpenSource Projekt, als de-facto Standard entwickelt.

Auf der einen Seite schaffen diese beiden kombinierten Technologien, die benötigte Flexibilität, Skalierbarkeit und Unabhängigkeit für einen modernen „Application-Lifecycle“. Die Kehrseite der Medaille sind aber neue Herausforderungen, sowohl für Entwicklungs- als auch Betriebsteams. Dazu zählen fehlendes Know-how im Umgang mit diesen Technologien und zusätzliche Komplexität.

Eine gemeinsame Plattform durch VMware Tanzu

VMware als Marktführer in der Data Center Virtualisierung adressiert mit dem „Tanzu“ Produktportfolio diese neuen Herausforderungen in beiden Unternehmensbereichen, um mit zwei wesentlichen Stoßrichtungen eine gemeinsame Plattform zu schaffen.

VMware Tanzu for Kubernetes Operations

Mit „VMware Tanzu for Kubernetes Operations“ („TKO“) erhalten Betriebsteams ein umfangreiches Werkzeug, um schnell und einfach eine auf Kubernetes basierende Umgebung für den Applikationsbetrieb bereitzustellen. Egal ob in bestehenden on-premise Infrastrukturen oder bei einem der Cloud Hyperscaler.

Wesentliche Merkmale und Bestandteile sind dabei mit „Tanzu Kubernetes Grid“ eine eigene, upstream kompatible Kubernetes-Distribution, die sich sowohl nahtlos in bestehende VMware vSphere Cluster integrieren, aber auch bei AWS, Azure & Co. installieren lässt.

Mit „Tanzu Mission Control“ können diese über verschiedene Clouds verteilten Kubernetes Cluster zentral verwaltet werden. Zielgerichteten Policies und Zugriffsregeln sichern diese ab. Weitere inkludierte Services wie „Tanzu Service Mesh“ und „Tanzu Observability“ runden das Gesamtpaket ab.

TAP: Tanzu Application Platform

„Tanzu Application Platform“ („TAP“) richtet sich gezielt an die Entwicklungs-Teams und unterstützt sie dabei, die „Developer Experience“ im Unternehmen zu verbessern.

Was das genau bedeutet?

Der Paradigmen-Wechsel in Richtung Micro-Services und Container wurde in den vergangenen Jahren oft von Software-Entwicklern getrieben, um die dringende Modernisierung ihrer Architekturen zu erreichen. Häufig wurden dazu entsprechende Kubernetes-Umgebungen von Entwicklern selbst betrieben, an den Betriebsteams und jeglichen Unternehmens-Standards vorbei. Diese Vorgehensweise entspricht weder gängigen Organisations-Strukturen noch dem eigentlichen Kerngeschäft eines Software-Entwicklers.

TAP setzt genau an diesem Punkt an und bietet Entwicklern ein in TKO bzw. die vorhandenen Umgebungen integrierbares Werkzeugset. Somit können sie sich wieder darauf konzentrieren, was sie wirklich wollen und sollen: Programmieren.

Neben einem Webinterface für das zentrale Management, sowie Plugins für die gängigsten IDEs (Visual Studio Code, IntelliJ), bildet die „Secure Software Supply Chain“ einen wesentlichen Bestandteil der Plattform. Diese Pipeline, zusammengesetzt aus vorausgewählten (und austauschbaren) Tools der Cloud Native Community, kann mit nur einem einzigen Befehl angestoßen werden. Daraufhin werden sämtliche Schritte vom Auschecken des Codes, bis hin zum Deployment des fertig gebauten und auf Sicherheitslücken überprüften Containers auf dem Kubernetes Cluster der Wahl vollautomatisch ausgeführt.

News aus Barcelona

Nach zwei Jahren Pandemie bedingter Pause fand vom 07. bis 10. November 2022 wieder der europäische Ableger des größten VMware Events des Jahres in Barcelona statt. Ab sofort unter dem neuen Namen „VMware Explore“.

Ein wichtiger Fokus-Bereich waren ganz klar die Themen „Application Modernization“ und „Multi-Cloud“, mit VMware Tanzu als zentralem Dreh- und Angelpunkt. Neben zahlreichen Vorträgen und Expert Sessions gab es auch einige technische Ankündigungen in den Keynotes:

• Vereinheitlichtes TKG 2.1
• Erhöhung der Verfügbarkeit mit vSphere Zones
• Individualisierung der TKG Betriebssysteme PhotonOS oder Ubuntu
• Individuelle Authentifizierung pro Kubernetes Cluster
• Tanzu Mission Control on-premise